Dienstag, 11. Dezember 2007

Unter Raubtieren

Aus Die Zeit online, 11.12.2007:

Die Unternehmer sind von Merkel enttäuscht. Auf ihrem Arbeitgebertag zürnen sie über die Politik der Großen Koalition und die Angriffe auf die Managergehälter. Die Kanzlerin hält dagegen.

Ich empfinde es als sehr interessant das aktuelle Spiel aus der Ferne zu beobachten. Ich habe mir ebenfalls die Frage gestellt, was mit der CDU gerade geschieht und warum sie so sozialdemokratisch wird, waerend die SPD nach links driftet...

Man mache sich bewusst, dass jede der beiden Parteien bald moeglichst wieder ohne den anderen regieren moechte. Genau dieses Spiel scheint die CDU am besten zu spielen.
Keine der beiden Parteien wird alleine regieren koennen. Wenn die CDU nicht mit der SPD und den Gruenen will und nicht mit den Linken kann, dann bleibt nur die FDP. Die Partei der freien Marktwirtschaft ganz ohne Debatte um Managergehaelter, Mindestloehne und aehnlichem. Dieser kleine Partner hat aber in den letzten Wahlen kontinuierlich an Glaubwuerdigkeit und Waehlerstimmen verloren und benoetigt dringend neue Zustimmung.
Die CDU graebt der SPD etwas links von der Mitte die Waehler ab und schafft dabei lange Gesichter auf der konservativen Seite. Nun kann Guido Westerwelle einspringen und genau diese enttaeuschten Waehler mitnehmen, die ansonsten niemals die ehemalige Spasspartei, die Partei des Projektes 18 gewaehlt haetten.

Das wird bei Auftritten, wie dem des Merkel-Westerwelle-Duetts am Arbeitgebertag klar. Westerwelle tritt nach Merkel mit der folgenden Kritik auf:

Das Festlegen von Löhnen ist keine Angelegenheit der Politik“, sagt
Westerwelle. Das sei „ordnungspolitisches Verlottern“. Für die Zukunft
sehe er schwarz: „Wer Löhne festsetzen will, wird auch Preise bestimmen wollen.“ Das sei „der erste Schritt in Richtung Planwirtschaft“.

„Ich wünsche mir, dass sie aufstehen und laut widersprechen.“ Es sei ja
schließlich nicht allein das Privileg der Gewerkschaften, die eigenen Interessen zu vertreten.

Früher habe sie [eine Unternehmerin] Merkel gewählt, sagt Bresche, aber das war, als die noch das Gleiche erzählte wie Westerwelle. Nun ist der als einziger Hoffnungsträger verblieben.

Sie glauben mir nicht? Lassen Sie uns einfach bis zur naechsten Wahl warten, was passiert.

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