Freitag, 6. Juli 2007

China Sentences Official to Death for Corruption

Wie die New York Times berichtet, wird in China nun endlich gegen Korruption vorgegangen. Dies scheint vornehmlich auf Grund des internationalen Drucks zu geschehen, China solle seine Buerger besser schuetzen, Menschenrechte besser achten und eine rechtssicheren Staat garantieren. Das scheint ja fantastisch zu sein, waere da nicht die Schlagzeile oben: "China verurteilt Beamten wegen Korruption ZU TODE."
Die New York Times lobt den Schritt in die richtige Richtung und zieht positive Schluesse aus dem Gerichtsverfahren und den Folgen. Es wird sogar David Zweig, ein Hong Konger Professor zitiert: "Dies ist eine herbe aber wahrscheinlich notwendige Strategie, um die Kontrolle ueber diesen unregulierten Bereich [der Nahrungsmittelaufsicht] zurueck zu gewinnen."
In der 1.000 Woerter umfassenden Berichterstattung und Analyse wird mit absolut keinem Wort auf die Unangemessenheit der Strafe eingegangen. Nun gut. Das ausgekluegelte Korruptionssystem in China scheint wirklich schwer zu Fall zu bringen zu sein. Aber dennoch sollte sich die westliche Welt erlauben, harsche Kritik daran zu ueben, dass zwei Menschen, die jeweils $300.000 bzw. $850.000 Schmiergeld bekommen haben, hiermit zum Tode verurteilt wurden. Wo bleiben da die Menschenrechte?
Ich meine, das folgt nicht dem juristischen Prinzip der Angemessenheit. Does it?

P.S. Bei MSNBC, DrugResearcher, Chicago SunTimes, Globe and Mail und vielen weiteren ist ebenfalls keine Kritik zur Todesstrafe in diesem Fall zu lesen. Bin ich alleine, der entsetzt ueber die masslos uebertriebene Strafe ist??? In den deutschen News habe ich bisher noch nichts ueber den Fall gefunden (17:33 MESZ).

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